Geredet wird meist über Lüften im Winter – denn dort schwingt stets das Thema der Energieverschwendung mit. Auch beim Lüften im Sommer gibt es jedoch Feinheiten zu beachten. Wie Sie es richtig machen und effizient lüften, verraten wir Ihnen jetzt!
Die Hitze als Problemursache
Im Freien mögen viele Menschen die hohen Temperaturen, die der Sommer in unserer Klimazone mitbringt. Im Innenraum hingegen möchte so gut wie niemand 30° Celsius bei hoher Luftfeuchtigkeit „genießen“. Daraus ergibt sich ein Problem: Wie sorge ich für frische Luft und halte gleichzeitig die stark aufgeheizte Juli- oder Augustluft draußen?
Werte um 22° Celsius werden von den meisten Personen als angenehm empfunden. Draußen hingegen werden Spitzen von bis zu 41,2° Celsius auch in Deutschland erreicht. Die hohe Differenz erschwert auch den Mietern, den richtigen Moment für das Lüften zu finden. Die Fenster ganztägig geschlossen zu halten, erscheint jedoch ebenfalls wenig ratsam: Die Luft in Innenräumen wird trocken, der Sauerstoffgehalt sinkt deutlich. Gesund ist das nicht, außerdem werden Menschen dann schneller müde.
Die richtige Balance: Wie schaffe ich es, unter diesen Voraussetzungen Raumtemperatur, Sauerstoffgehalt und Luftfeuchtigkeit gut miteinander in Einklang zu bringen?
Lüften Sie tagsüber zu viel, steigen die Temperaturen im Innenraum schnell an. Lüften Sie zu wenig, drohen Schimmelpilze aufgrund der niedrigen Luftzirkulation. Damit bekommen etwa Allergiker ein ernstes Problem. Schauen wir uns also an, wie Sie das Problem effektiv lösen können.
Frische Luft ist nicht frisch!
Wenn wir an Abkühlung denken, wollen wir instinktiv die Fenster öffnen. Frische Luft ist eben frisch – oder? An heißen Sommertagen gilt dies nicht, da meistens nur schwülere Luft – also Luft mit einer noch höheren Feuchtigkeit – in die Innenräume drängt. Im besten Fall handeln Sie in diesen Fällen also gegen Ihren Instinkt und lassen die Fenster geschlossen. Sehnen sich Ihre Lungen trotzdem nach frischer Luft, sollten Sie einfach vor die Tür gehen. Eine effiziente Bauweise hilft ebenfalls: So gibt es etwa Wohnungen zu vermieten bei GCP, die durch gute Isolation die Temperaturen niedrig halten.
Die Nacht ist Ihr Freund
Besser machen Sie es, wenn Sie vor allem am späten Abend, in der Nacht oder in den Morgenstunden lüften. Zu diesen Zeitpunkten lassen die Außentemperaturen stark nach, sodass kältere Luft in das Haus strömen kann. Nutzen Sie dabei das Prinzip des Querlüftens: Öffnen Sie die Fenster in gegenüberliegenden Bereichen der Mietwohnung, sodass die Luft einmal quer durch den Haushalt fegen kann. Schlafen Sie bei geöffnetem Fenster, ist dies ohnehin keine Umstellung für Sie.
Halten Sie sich außerdem an die folgenden Tipps:
- Keine Geräte: Elektronische Geräte wandeln Elektrizität in ihren geplanten Einsatzzweck um – und Abwärme. Ein Kühlschrank muss aktiv sein, aber die restlichen Geräte sollten Sie nach Möglichkeit ausschalten. Ein leistungsstarker Computer beispielsweise bläst sehr viel Wärme in das ohnehin vielleicht aufgeheizte Zimmer. Schalten Sie alle Energiefresser aus, die Sie nicht benötigen, und sparen Sie Strom.
- Maximale Dunkelheit: Sonnenlicht überträgt Wärme, die in den Innenräumen für eine Weile gespeichert bleibt. Halten Sie jenes Licht also fern, indem Sie Vorhänge zuziehen, Rollläden herunterfahren oder andere Mittel finden, um Fenster zu verdunkeln.
- Feuchte Tücher: Handtücher, Bettlaken & Co., die Sie vorher nass machen, können ebenfalls helfen. Hängen Sie diese vor Türen und Fenster. Luft, die an den Tüchern entlangstreicht, kühlt sich durch die Feuchtigkeit in den Textilien ab. Der Effekt ist sofort spürbar und wirkt wie eine kleine, selbstgebaute Klimaanlage im Raum. Dieser Spartipp kann auch die Anschaffung einer Klimaanlage ersetzen.
- Keine Teppiche: Dieser Tipp ist nicht immer leicht umsetzbar. Wenn Sie können, sollten Sie jedoch Teppiche und andere schwere Textilien (etwa dicke Vorgänge) über den Sommer irgendwie verstauen. Der Stoff nimmt Wärme auf und gibt sie wesentlich langsamer ab als etwa Parkettfußboden oder Fliesen.
Wenn Sie sich an diese einfachen Tipps halten, haben Sie bereits einen guten Schritt in Richtung einer besseren Raumluft getan. Aber wie sieht es beispielsweise mit Klimageräten aus?
Das Klimagerät als Unterstützung?
Ein sorgfältig eingestelltes Klimagerät mit genügend Leistung für den gewünschten Raum drückt die Temperaturen effektiv auf das von Ihnen gewünschte Niveau. Dies ist die Brechstangenmethode, um für angenehme Kühle im Haushalt zu sorgen. Zu bedenken ist dabei aber, dass diese Maßnahmen nicht besonders umweltfreundlich sind. Selbst Modelle mit einer guten Energieeffizienz verbrauchen viel Strom, denn Sie stellen sich praktisch einen offenen Kühlschrank ins Zimmer. Wenn es gar nicht anders geht – vielleicht arbeiten Sie im Home-Office und benötigen kühle Temperaturen für einen kühlen Kopf –, kann sich die Investition trotzdem lohnen.
Sonderfall: Keller
Vor allem im Keller können Sie viele Fehler machen. Denn: Die warme Luft von draußen ist zwar heiß, aber nicht trocken. Die hohe Luftfeuchtigkeit potenziert das Problem, das ohnehin in vielen Kellerräumen bereits vorliegt. An den kühlen Wänden im Keller kondensiert jene Luft und lässt Nässe in die Wände einziehen. Langfristig drohen dann sogar Probleme mit der Bausubstanz.
Daher: Lüften Sie nicht, wenn es nicht notwendig ist. Halten Sie die Fenster den ganzen Tag geschlossen und lassen Sie sich von der etwas stickigen, muffigen Luft nicht irritieren. Prüfen Sie draußen und innen die Temperatur, bevor Sie lüften. Außen ist es mindestens fünf Grad kälter? Dann können Sie eine Weile stoßlüften und die Fenster anschließend wieder verriegeln.
Welche Luftfeuchtigkeit ist zu hoch?
Im Sommer ist es weniger die Hitze, die das konkrete Problem ist, als die Luftfeuchtigkeit. Sie ist es, die uns matt und müde macht. Dabei ist ein gewisser „Grundpegel“ aber ebenfalls unerlässlich, damit die Luft nicht zu trocken wird.
Generell sind Werte zwischen 55 und 60 % in den meisten Wohnräumen im Sommer vertretbar. Ausnahmen bilden Räume wie Badezimmer oder Küchen: Da es dort meist etwas feuchter zugeht, kann die Luftfeuchtigkeit auf bis zu 60 bis 70 % klettern. Alles, was diese Werte überschreitet, ist zu hoch. Messen können Sie die Luftfeuchtigkeit ohne Vorkenntnisse ganz einfach mit einem Hygrometer. Zu niedrig ist die Luftfeuchtigkeit, wenn sie 40 bis 50 % unterschreitet. Dann bekommen Sie durch den niedrigen Feuchtigkeitsgehalt gesundheitliche Probleme. Wir empfehlen daher, morgens oder nachts zu lüften, bis die angegebenen Werte ungefähr erreicht werden.
Achtung: Fenster weit öffnen
Es reicht nicht, die Fenster nur ein wenig anzukippen, wenn Sie stoßlüften möchten. Reißen Sie die Fenster maximal auf, wenn die Außentemperaturen es zulassen, und sorgen Sie auf diese Weise für einen schnellstmöglichen Luftaustausch. Die abgestandene, trockene Luft im Inneren wird so innerhalb von wenigen Minuten gegen frische, nachtkühle Luft gewechselt. Machen Sie danach nicht „auf Sparflamme“ weiter: Sie sollten die Fenster sofort wieder schließen und nicht auf Kippstellung bringen. Damit würden Sie langfristig nur erreichen, dass Außen- und Innentemperatur sich angleichen.
Fazit: Lüften im Sommer ist nicht schwer…
… wenn Sie sich an unsere Tipps halten. Im Sommer fällt es Menschen generell schwerer als im Winter, korrekt zu lüften. Das liegt an unserem Bedarf nach frischer Luft: Irgendwann halten es die meisten Personen nicht mehr aus, wenn Fenster den ganzen Tag über geschlossen sind. Gehen Sie stattdessen selbst vor die Tür und beschränken Sie sich bei der Lüftung der Innenräume auf die Nacht- und Morgenstunden.